Donnerstag, Juli 20, 2006

Patscherkofel mit dem Bike

Endlich - nach insgesamt 7 Anläufen letztes Jahr und einem Versuch heuer habe ich es geschafft, trocken auf den Gipfel des Patscherkofel zu radeln.

Los ging's an meinem ersten Urlaubstag, gleich in der Früh, weil der Wetterbericht Hitze vorhergesagt hat. Um halb acht habe ich mein Mountainbike aus dem Keller geholt und bin losgeradelt - über die "Jausenstation Bretterkeller" durch den Wald (irgendwie hab ich's noch nicht geschafft, einen wirklich befahrbaren Waldweg nach Igls zu finden) mit 2 Schiebepassagen - die Wurzeln waren einfach zu groß.

Von Igls ging's über den Winterwanderweg nach Patsch und weiter zur Patscher Alm.


Von Unterwegs hat man einen wunderbaren Ausblick in das Stubaital - nicht umsonst heißt die Gegend in Patsch "Gletscherblick".

Nach der Patscher Alm kommt ein flacheres Stück Weg, auf dem ich mich gut erholen konnte und halbwegs ausgeruht den Stich zur Hochmahd Alm in Angriff nehmen konnte. Lästig waren die neugierigen Kühe, die am Weg standen und auf irgendwas warteten. Sie machten keine Anstalten für so ein komisches Fahrrad auf die Seite zu gehen - nur gut zureden hat sie dann doch davon überzeugt, den Weg freizugeben.



Die Hochmahd Alm war schneller da als erwartet und die letzten Kehren auf das Patscherkofel-Schutzhaus stellten wieder das selbe Kuh-Problem dar.

Einige Aufforderungen und Höhenmeter später war ich bereits am letzten Abschnitt, dem Weg zum Gipfel. Gegen 10 bin ich oben angekommen, bei wunderschönem Sonnenschein, wenig Wind und - kein einziger Mensch weit und breit zu sehen. Nur die LKWs, die sich auf der Brennerautobahn stauen, Berge ringsherumg und ab und zu mal ein Vogel, der sich hier her verirrte.



Nach einem kurzen aber intensiven Sonnenbad, mindestens einem Liter Wasser und einem Riegel habe ich mich auf die Abfahrt vorbereitet - Handschuhe, Helm, Schuhe, Helm wieder aus, T-Shirt an, Helm wieder an und rein in die Clips.



1700 Meter hinunter zu fahren macht unglaublich Spass - die Abfahrt scheint kein Ende nehmen zu wollen. Es begegneten mir jetzt doch ein paar Wanderer und Biker, die sich allem Anschein nach der prallen Mittagssonne aussetzen wollten - naja, jeder wie er meint.

Mal sehen, ob meine Wetter-Pechsträhne jetzt zu Ende ist und ich beim nächsten Patscherkofelbesuch wieder trocken bleibe.

Montag, Juli 17, 2006

Rumer Spitze

Es gibt Leute, die meinen, als Innsbrucker muss man in seinem Leben einmal auf der Rumer Spitze gewesen sein. Ob dem wirklich so ist, sei einmal dahingestellt, aber die Tour ist auf jedenfall die Mühe Wert. Zur Zeit fährt ja die Gondel nicht auf's Hafelekar und somit ist der klassische Göthe-Steig-Zustieg eher die zweite Wahl.


Am Sonntag, den 17.7. sind Sebastian, Annemarie, Ali und ich mit unseren Mountainbikes hinauf zur Rumer Alm gefahren - und das um halb sieben in der Früh. Klar, damit gehen wir der Mittagshitze aus dem Weg. Nach einer gemütlichen Fahrt über die Forstwege haben wir die Fahrräder abgesperrt und sind Richtung Vintl Alm aufgebrochen. Die hatten wir auch bald erreicht und über den Steig auf's Kreuzjoch ging's dann weiter hinauf. Am Kreuzjoch selbst haben wir uns die Frage gestellt, ob sich der Gipfel noch ausgeht, weil der Ostgrat ziemlich steil, schroff und steinig nach oben zeigte - und die Gruppe vor uns den Berg abzutragen schien. Eine Steinlawine folgte der nächsten.



Mit gehörigem Respektabstand erklommen Annemarie und ich dann doch den Ostgrat, während Sebastian und Ali über die Pfeishütte zur Arzler Scharte wanderten. Wir wollten uns dort treffen und gemeinsam über die Schotterreisse herunterlaufen. Annemarie und ich erreichten nach einer 3/4 Stunde Kletterei den Gipfel und genossen unsere Jause und schauten ca. 500 Meter hinunter auf die Pfeishütte und versuchten, Sebastian und Ali zu erspähen. Aber wir konnten leider niemand erkennen und so vermuteten wir, dass die zwei es sich in der Sonne im Gastgarten gut gehen ließen.



Nach einer guten Stunde Gipfelpause ging's dann über den Westgrat hinunter zur Arzler Scharte. Die Kletterei war zwar nicht schwierig, aber sehr ausgesetzt und wir ließen uns entsprechend Zeit. Das Gelände verzeiht einfach keinen Fehltritt.

Sebastian und Ali warteten bereits auf uns und so ging's gleich weiter über den Steig in die Schotterreisse und wieder hinunter zur Rumer Alm.



Über die Mountainbikes waren wir alle sehr froh, denn weiter absteigen wäre sehr mühsam geworden - die Tachometer zeigten doch 22km von zu Hause zur Rumer Alm und wieder Retour. Wir konnten bis fast vor die Haustüre rollen, packten unsere Schwimmsachen und genossen den Rest vom Tag am Möserer See.

Dienstag, Juli 11, 2006

Meine erste Eiswand - Zuckerhütl

Letzten Sonntag war's soweit - ich konnte das erste Mal meine Steigeisen probieren. Andi und ich waren schon früh unterwegs und fuhren mit der ersten Gondel von der Mutterbergalm hinauf zum Schaufeljoch und gingen den "neuen" 2 Jahre alten Weg über Schneefelder, lockeres Geröll und hin und wieder auch mal festen Stein hin zum bZuckerhütl in den Stubauer Alpen. Nach ca. 2 Stunden kamen wir am Gletscher an und querten die schneebedeckten Zungen (natürlich angeseilt - Gletscherspalten können ja überall lauern) bis zum Einstieg in die Wand.



Dort zogen wir die Steigeisen an und gingen angeseilt weiter - d.h. wir kletterten, jeder mit 2 Pickeln und Steigeisen ausgerüstet die 100 Meter die Wand hinauf. Von dort ging's weiter über Geröll bis hinauf zum westlichen Gipfel des Zuckerhuts. Leider blieb uns der Überstieg über den Grat zum Hauptgipfel verwehrt - es lag zu viel Schnee und so kehrten wir um, bis wir auf die Normalroute auf den Zuckerhut gestoßen sind. Auf Grund der schon fortgeschrittenen Zeit und dem Unwillen 2000 Höhenmeter zu Fuß abzusteigen machten wir uns auf den Rückweg und erreichten doch noch eine Gondel, die uns wieder ins Tal brachte.


Auch wenn uns das Wetter nicht gerade mit überragender Fernsicht und Sonne bedachte, so war diese Tour ein unvergessliches Erlebnis - das erste Mal nur mit 2 Hacken und lockeren Steigeisen in einer Eiswand zu hängen ist ein unbeschreibliches Gefühl.

Mittwoch, Juli 05, 2006

Östlicher Feuerstein

Das Stubaital hat so seine Schätze zu bieten - kurz hinter Ranalt öffnet sich bei der Jausenstation Schangelair das Langental Richtung Süden auf ca. 1300m Höhe. Der Beginn ist eine Forststraße, die nach einer knappen halben Stunde auf der Bsuchalm endet. Von hier aus geht's über einen gemütlichen Almsteig ca. 1 1/2 Stunden auf die Nürnburger Hütte. Die ist sehr schön hergerichtet und man bekommt auch hervoragende Kuchen geboten.
Blick auf die Nürnburger Hütte

Es war gerade mal halb 9 als wir dort ankamen - allerdings hielten wir uns nicht allzu lange auf sondern machten uns gleich weiter auf den Weg wieder hinunter zum Bachbett und auf der anderen Talseite wieder hinauf über einen gesicherten Steig, der an manchen Stellen schon als Klettersteig durchgehen könnte.
Gletscherbach in Neandern vor einer Moräne

Nach dem die erste Steilstufe geschaft war eröffnete sich uns ein wunderschönes Hochtal - ein Gletscherbach, der sich durch satte grüne Wiesen seinen Weg bahnt und vom Schmelzwasser des Schnees und Gletschers gespeist wird. Nach ca. 2 Stunden haben wir das alte Zollhaus erreicht - und die ersten Menschen auf dieser Tour gesehen - Hüttenwanderer, die von der Bremerhütte über das Simmingjöchl auf die Nürnburgerhütte stiegen.
Murmeltier

Bei dem Zollhaus machten wir Rast und trafen ein Murmeltier, das sich verängstigt in ein Loch zwischen den Steinen verkrochen hatte. Nachdem es begriffen hatte, dass von uns keine Gefahr zu erwarten war beruhigte es sich ein bisschen. Wir suchten uns dann einen Platz zum Sitzen und sammelten unsere Kräfte für den Anstieg über den Gletscher. Das Gletschertor hatten wir bereits im Blickfeld.

Nach der 10-Minütigen Rast ging's weiter, ohne Steigeisen, da der Schnee auf dem Eis sehr gut hielt. Nachdem Andi bemerkt hatte, dass der Gletscher spaltig war, seilten wir uns vorsichtshalber an. Er schickte mich als Spaltenköder voraus, da ich keine Erfahrung mit Spaltenbergung hatte. Ich entdeckte noch eine weitere Spalte, bevor wir das erste Gletscherfeld überwandert hatten. Das Anseilen, der anstrengende und vorsichtige Aufstieg kostete uns allerdings zu viel Zeit und die Sonne fing an den Schnee richtig aufzuweichen. Ich brach ein paar mal bis über die Hüfte ein und so beschlossen wir das letzte Gletscherfeld nicht mehr zu queren. Wir standen auf einem Gipfel beim Pflerscher Hochjoch auf knapp 3200m und genossen den wunderschönen Ausblick über Gletscher, Steine, Täler, ...


Der Abstieg führte uns über die selbe Route wie der Aufstieg. Nach insgesamt 10h kamen wir wieder beim Auto an und waren froh, unsere Füße aus den Höhenschuhen schälen zu dürfen - auch die Fliegen in der Nähe hatten ihre Freude daran.
Nach einer kurzen Wäsche ging's dann wieder Richtung nach Hause ... 

Mittwoch, Juni 14, 2006

Segeltörn Kornaten Mai 2006


Segeln ist Urlaub, da kann man sagen was man will. Als wir im Mai in Innsbruck bei Regen und stockdunkler Nacht den Bus beluden und Richtung Süden aufbrachen, glaubte niemand an den Sommer. Es war kalt, verregnet, kalt und eigentlich immer noch Winter.


Jedenfalls fuhren wir Richtung Zadar und kamen dann am Nachmittag des 20.5. in Sukosan (ca. 10km südlich von Zadar, Kroatien) an. Dort begutachteten wir unser Schiff Bobcat und erledigten den Papierkram. Hundemüde fielen wir kurz nach dem Essen in die Kojen und schliefen bis zum Frühstück durch.


Gleich danach ließen wir den Hafen hinter uns und segelten Richtung Süden nach Zlarin.

Dort angekommen gingen wir an Land. Ein wirklich schönes Fischerdorf in malerischer Landschaft. Nach einem Drink in einer Bar gingen wir wieder an Bord und Bernd kochte uns was feines. Paul und ich legten die Route für den nächsten Tag fest - zuerst zu den Krk'er Wasserfällen und dann eine lange Nachtfahrt bis Makarska, vorbei am Goldenen Horn, dem Blickfang der Kroatien-Werbung.

In der Früh wurden wir durch Geschirrgeklapper und Frühstücksvorbereitungen geweckt - und nach einem Morgenbad im Meer genossen wir dies auch ausgiebig - Eier mit Speck, Müsli, Brot, Marmelade, Käse, Wurst und Honig stand am Speiseplan.

Kurz danach ging's los Richtung Sibenik und einen Kanal entlang, bis wir zum Hafen nach Skradin. Dort mussten wir auf ein Boot des Nationalparks umsteigen und fuhren bis zu den Krk'er Wasserfällen - sehr sehenswert.

Nach dem Landausflug (der mit einem Bad in den Wasserfällen endete) ging's wieder zurück auf's Segelschiff. Wir suchten eine Bucht für das Abendessen und fanden diese auf der Insel Zirje. Dort bereiteten wir die Nachtfahrt vor, während Bernd uns wieder etwas Gutes kochte.

Nach einer langen Nacht kamen wir zum Goldenen Horn im Sonnenaufgang - ein bemerkenswerter Augenblick. Kurz darauf ereichten wir Makarska und legten das Boot an die Mole und uns in die Kojen. Nach kurzem, aber tiefen Schlaf gingen wir ein wenig an Land und sahen uns das Städtchen an.

Gegen frühen Nachmittag ging's dann weiter wieder Richtung Norden - nach Trogir. Ein kleines malerisches Städtchen direkt bei Split. Unterwegs hielten wir in einer Bucht auf der Insel Brac an - Badestopp.

Wie wir nach Trogir kamen zogen Wolken auf und das Wetter deutete an, dass ein Gewitter kommen würde. Nun ja, es kam auch, aber nicht bei uns. So gingen wir in ein Lokal und bestellten eine Fischplatte, die wirklich ausgezeichnet mundete.

Die Nacht schliefen alle gut - immer noch müde von der letzten. Am nächsten Tag ging's dann wieder nach Zirje, in die Bucht, in der wir schon zu Abend gegessen haben. Christian und ich schnorchelten und sahen alles mögliche Getier - von Fischen über Seeigel, Seesterne und -gurken und vereinzelt ein paar Quallen. Der Plan war, diese Nacht bis Ist, also ganz in den Norden der Kornaten zu fahren. Paul und ich legten wieder die Kurse fest und so fuhren wir diese Nacht entlang von Lichtfischern Richtung Norden. Gegen 5 ging die Sonne auf - ein sehenswertes Schauspiel. Etwas beunruhigend wirkte die Wolkenwalze über dem Festland. Normalerweise ein untrügerisches Sturmzeichen, aber wir erreichten Ist, bevor viel Wind aufkam.

Der Spaziergang auf den Hügel zu einer kleinen Kapelle tat uns allen gut und verschaffte uns einen wunderbaren Ausblick auf die Kornaten. Der erwartete Sturm kam auch nicht, sondern zog sich ins Landesinnere zurück. So konnten wir den ganzen Tag in und um Ist genießen.

Nach einer ruhigen Nacht, einem ausgiebigen Frühstück und kurzer Besprechung ging's wieder los. Ziel war eine Bucht im Süden von Dugi Otok - der langen Insel. Wunderbares Segelwetter und nach einigen Stunden segeln erreichten wir den Ankerplatz. Mit dem kleinen Schlauchboot ging's erst mal an Land. Leider waren wir knapp zu spät um den Sonnenaufgang von einem nahen Hügel aus zu beobachten. Nachdem alle wieder an Bord waren wurde erst mal gut gegessen (Bernd ließ niemand anderen zum Herd) und auch getrunken.


Am nächsten Morgen ging's wieder los - diesmal aber nur in den benachbarten Fjord. Dort legten wir an einer Boje an und fuhren wieder mit dem kleinen Gummiboot an Land. Über einen kleinen Hügel ging's zum Silbersee - dem Drehort des Karl May Films "Der Schatz am Silbersee". Über einen steileren Weg stiegen wir dann hinauf auf die Klippen und hatten einen sehr schönen Blick auf das Meer. Nach kurzer Pause ging's zurück auf's Boot und unter Segel weiter Richtung Süden. Wir mussten langsam schauen wieder zurück zum Heimathafen zu kommen, da wir ja das Boot zurückgeben mussten.

Dieser letzte Tag bescherte uns noch einige Segelstunden und wir kamen alle wohlbehalten und einiges an Segelerfahrung reicher wieder in Sukosan an. Die letzte Nacht an Bord verging auch viel zu schnell und am nächsten Tag fuhren wir wieder mit dem geliehenen Bus zurück in den Winter ...

Freitag, Mai 12, 2006

Mit dem Mountainbike auf die Seegrube

Einmal im Jahr muss es sein, die Tour von meiner Haustüre hinauf auf die Seegrube. Bis jetzt war's immer so, dass noch niemand mitfahren wollte. Vielleicht das nächste Jahr ...

Ich wählte die Route über Hötting zum Planötzenhof. Weiter geht's dann zum Höttinger Bild - wo sehr viele Spaziergänger und Radfahrer hinter jeder Kurve lauern und Hunde meinen, die runden Tretbewegungen seien perfekt um Beißreflexe zu üben. Den Gefahren entronnen geht's weiter über die nicht mehr existente Umbrüggler Alm hinauf zum Rastlboden.
Ab jetzt heißt's aufpassen, denn zu den Kollonnen an Mountainbikern gesellen sich Baustellenfahrzeuge hinzu, die die Baustelle für die neue Seilbahn hinauf zur Seegrube mit Material versorgen.
Ein paar Kurven später kommt dann die Abzweigung Richtung Bodensteiner Alm. Einfach diesem Weg folgen. Die Bodensteiner Alm ist nach ca. 15 Minuten Fahrt von dieser Abzweigung aus erreicht. Und von jetzt an wird's steil.
Das letzte Stück ist gleichzeitig das schwerste - steil und steinig. Verlagert man zu viel Gewicht nach vorne, damit das Vorderrad den Bodenkontakt behält rutscht man mit dem Hinterrad weg. Diese Serpentinen haben es in sich, allerdings ist das Gefühl auf dem Mäuerchen zu stehen und den Blick über Innsbruck zu genießen unbeschreiblich. Vor allem - jetzt geht's nur mehr abwärts.
Ganz Mutige können sich mit entsprechender Ausrüstung über die Trial-Strecke wagen - nur noch nicht jetzt. Momentan liegt noch zu viel Schnee und Schutt in der Strecke. Lawinen taten ihr übriges und rissen ein paar Begrenzungsbretter mit.
Der Weg über die Auffahrtsstrecke war mir aber steil genug. In den ersten Serpentinen rutschte mir in jeder Kurve mein Vorderrad - ich muss mich mal nach anderen Mänteln umsehen.

Nach zwei-einhalb Stunden bin ich wieder zu Hause angekommen und habe die Dusche genossen. Die Tour ist eigentlich nichts besonderes - vor allem der Hausberg der Innsbrucker ist sehr überlaufen. Zumindest bis zur Höttinger Alm. Und ziemlich einsam unterwegs ist man das Stück von der Bodensteiner Alm zur Seegrube.

Samstag, April 22, 2006

Schitour Kaserer

Ein wunderschöner Morgen - bei Mond- und gleichzeitigem Sonnenaufgang ging's los über die Brennerautobahn ins Schmirntal nach Toldern. Andi und Annemarie, Peter, Martin und Armin nahmen Teil an der Tour, die von uns noch keiner kannte.


Trotz der hohen Temperaturen konnten wir die Schier am Parkplatz anschnallen und dem Bach entlang ins Wildlahner Tal folgen - ein zauberhaftes Hochtal, das im frühen Morgenlicht besonders fantastisch wirkte. Nach ca. 2h abwechslungsreicher Talwanderung ging's unterhalb des Wetterkreuzes Richtung Höllscharte, der schwierigsten und steilsten Stelle der Tour. Der Harschdeckel war tragfähig und auch nicht vereist, aber trotzdem hatten auf einmal alle ihre Harscheisen unter den Sohlen - nur ich nicht. Ich besitze (noch) keine, was sich aber beim nächsten Sportgeschäft ändern wird. Nochmal schnalle ich mir die Schier nicht auf den Rucksack und übersteige die steilsten 50 Höhenmeter nur mit Schischuhen. Das kostete mich enorm viel Kraft, vor allem das Einbrechen in den Harsch bzw. das herausklettern aus dem Loch. Als ich wieder die Schier unter den Füßen hatte, merkte ich, wie leicht auf einmal Schitouren gehen war und so nahm ich bei der letzten Querung des Hanges in Kauf, das bei einem Rutscher die 300 Höhenmeter nochmals zu nehmen wären.

Alles ging zum Glück gut, ich rutschte nicht und konnte mich dann am Joch oberhalb der Höllenscharte ganz dem Kulturschock hingeben - das Tuxer Schigebiet ist wie ein Schlag ins Gesicht. Dem wunderschönen Wildlahner Tal, dem mühsamen Aufstieg durch die Höllenscharte folgen Ratrak- und Liftlärm, Schiurlauber, Handyempfang - sämtliche negativen Begleiterscheinungen der Erschließung der Berge sind auf einmal offensichtlich.

Nach kurzer Erholung und viel Tee (Ingwer mit Honig) ging's dann weiter, immer der Aufstiegsspur zum großen Kaserer folgend. Nach ca. vier einhalb Stunden haben wir's geschafft und genießen den tollen Ausblick auf den Olperer, den Überblick über die Zillertaler und Stubaier Alpen und vor allem die Gipfeljause. Irgendwo muss ja auch die Energie für die Abfahrt herkommen.


Apropos Abfahrt:
Das war die gewaltigste Schitour-Abfahrt überhaupt. Unterhalb vom Gipfel gab's Pulverschnee, die Höllenscharte war zwar noch harschig, aber die oberste Schicht war so weich, dass der Schnee wunderbar griff. Durch das Wildlahner Tal hatten wir Firn, wobei die darunterliegende Schicht nicht wirklich belastbar war. Bei einem kleinen Sprung brach ich ein und schlug einen Purzelbaum, passiert ist aber nix. Erst auf den letzten 50 Höhenmeter wurde der Schnee faul. Bei jeder Kurve musste man aufpassen, dass man die Schier nicht zu sehr belastet, um nicht doch noch auf Gras zu fahren.

Sonntag, April 09, 2006

Schitour Kreuzjochkogel

Eigentlich kam alles ganz anders als geplant:


Gestern beschlossen Ali und ich heute auf den Rietzer Grießkogel zu gehen. Als wir das gestern Jürgen erzählt hatten, wollte er mitgehen. Gut - schnell noch die Rucksäcke packen und schlafen gehen, denn der Wecker fängt doch schon wieder um halb sieben an zu nerven.


Nach einer kurzen Nacht, einem Frühstück und 2 Tassen Kaffee ging's dann endlich los. Wir holten Jürgen ab und sind dann über die Autobahn ins Sellraintal gefahren. Zwischen den beiden Lawinengallerien haben wir auch einen guten Parkplatz gefunden. Über die ersten paar Meter mussten wir zu Fuß gehen, weil die Böschung bereits aper ist - der Frühling macht sich auch im Hochgebirge bemerkbar. Nachdem wir unsere Schier angeschnallt hatten, ging's für ca. eine Stunde durch ein Höhental - wenige Höhenmeter auf eine lange Strecke, das schlaucht ganz schön. Am Talende macht die Spur einen Knick nach rechts, nur sind wir nicht weit genug geknickt und haben die Spur auf das Kreuzjoch bzw. den Kreuzjochkogel erwischt.


Nachdem wir unseren Fehler bemerkt haben, einigten wir uns darauf, einfach weiter zu gehen.


Der Anstieg auf das Joch gestaltete sich als ziemlich steil, Spitzkehren waren unvermeidbar. Nach knappen zwei-einhalb Stunden saßen wir zusammen mit anderen Tourengehern am Kreuzjoch und genossen unsere Jause. Das hat auch die 2-jährige Golden Retriever Hünden Lena bemerkt und kam bettelnd an. Letztlich gaben wir ihr aber nichts von unserem Käse ab.


Die Abfahrt war wunderschön, viel besser als erwartet. Die paar Zentimeter Firn gaben genügend Halt, um in schönen Schwüngen wieder zum Auto abzufahren.


Jedenfalls werden wir den Rietzer Grießkogel noch nachholen - jetzt wissen wir ja, wo sich die Aufstiegsspuren teilen.

Samstag, April 01, 2006

Fels in der Natur

Endlich ist es so weit - die Temperaturen und das Wetter lassen den ersten Kletternachmittag im freien zu.

Ali beim Einbinden ins Seil


Als ich gestern gegen frühen Nachmittag von der Arbeit nach Hause radelte, hatte ich schon die fixe Idee endlich wieder einmal draußen zu klettern und den Naturfels in Händen zu halten. Es brauchte zwar einiges an Überredung bis Ali dann doch überzeugt war, aber nach einer riesen Schüssel mit griechischem Salat und zwei Baguettes sind wir doch noch gestartet.

Ali in der Wand

Zuerst waren wir Richtung Klettergarten Martinswand am Weg, doch leider wird die Straße gerade renoviert und die sonst üblichen Parkplätze waren nicht nutzbar. Alle freien Stellflächen verparkt ging's wieder zurück nach Innsbruck und Richtung Igls zum Goldbichl.
Ein kleiner, aber feiner Klettergarten, der vor allem die Möglichkeit bietet, sich nach der Winterpause wieder mit dem Umgang von Expressschlingen und Standsicherungen vertraut zu machen.

Die letzte Route

Die Kletterrouten selber sind irgendwo zwischen 4. und 6. Grad, und bieten so kaum echte Schwierigkeiten. Einzig beim Ausstieg einer Route ging mir durch den Kopf "bloß nicht Ausrutschen, da geht's doch einige Meter abwärts.", da keine Umlenker sondern nur Bohrhaken im Fels verankert sind und ich meine Karabiner doch wieder mitnehmen wollte. Alles in allem war es ein schöner Einstieg in die Outdoor-Klettersaison und ich freue mich schon auf die ersten Mehrseillängen. Die Freiheit, in einer Wand an einer 9mm Schnur gesichert zu hängen, den Wind, die Sonne intensiv zu spüren kann keine Halle der Welt simulieren. Damit genug für heute und ab zum Training in die Halle.

Sonntag, März 26, 2006

Largoz - Aussichtsberg im Inntal

Angefangen hat alles am Freitag Abend, als ich beschlossen hatte auf den Largoz zu gehen und Ali überzeugen musste, dass sie auch gerne Schitouren geht. Annemarie hat sich gemeldet - sie würde gerne mitgehen. Ursprünglich wäre eine Zwei-Tagestour bei ihr angedacht gewesen, aber die Wetterprognose lies auf nichts gutes hoffen, und so trafen wir uns um halb neun bei uns.



Nach dem wir uns verfahren hatten (ich hab die Abzweigung auf den Großvolderberg nicht gleich gefunden), sind wir dann nicht bis zum Ausgangspunkt gekommen. Das letzte Stück war nicht asphaltiert und durch die Wärme am Tag und die Kälte in der Nacht eine einzige Eisgalle. Zum Glück konnte ich so herunterrutschen, ohne mit dem Auto irgendwo anzuecken. Hinter uns kamen 2 weitere Tourengeherinnen angefahren, die unsere gut gemeinte Warnung nicht ernst nahmen. Vielleicht lag es auch an meiner Brille - auf jeden Fall hatten sie beim Herunterrutschen weniger Glück und verkeilten sich mit dem Heck des Autos im tiefen Schnee neben der Fahrbahn. Wir sagten bei der Krepperhütte noch bescheid und der Hüttenwirt bestellte einen Nachbarn mit Traktor, um den zweien zu helfen.



Von alledem bekamen wir nichts mehr mit, denn wir waren schon mitten im Wald unterwegs Richtung Largoz-Alm. Dort kamen wir auch nach ein-einviertel Stunden gemütlichen Aufstiegs an und hatten einen wunderschönen Ausblick über das Inntal, den wir bei einer kleinen Jause und Tee genossen.



Gestärkt ging's an die letzten 300 Höhenmeter, die nach kurzer Zeit auch hinter uns lagen. Als hätte jemand einen Schalter umgelegt fing der Wind kurz unter dem Gipfel an zu blasen. Wir haben aber einen windgeschützten Platz hinter einem großen Stein gefunden und konnten so den Blick Richtung Osten auf das Kellerjoch genießen.



Für die Abfahrt waren wir gut 1000 Höhenmeter zu tief - wir kämpften uns durch sulzigen Schnee und gegen Bäume, die uns im Wald den Weg versperrten. Es wird eindeutig Frühling und ich denke, die nächsten Touren werden sich irgendwo in Regionen jenseits der 2000 Meter Grenze abspielen.

Montag, März 20, 2006

Sattelberg - ein Genussfrühjahrsschispaziergang


Ein wunderschöner Sonntag Morgen begann mit einem ausgiebigen Frühstück und der Diskussion welche Schitour heute in Angriff genommen wird. Da das Frühstück in etwa bis elf gedauert hat war die Auswahl an Tourenzielen etwas begrenzt, zumal die Lawinengefahr am Nachmittag nicht zu unterschätzen ist. Eine kurze Beratung später und ein Anruf bei Georg und Sonja genügte, dass wir uns zu viert auf den Weg Richtung Sattelberg machten.


Als wir kurz nach zwölf die Schier anschnallten, war die Freude auf Bewegung nicht mehr zu bremsen und Georg rannte wie von der Tarantel gestochen los, um 20m später zu warten und zu schauen, warum wir nicht alle um die Wette nach oben liefen.
Nach dieser ersten Bremse sah er ein, dass sein Laufschritt unmöglich über einen längeren Zeitraum zu halten war. Wir einigten uns auf ein gemütliches Aufstiegsspaziertempo, bei dem der Wintermärchenwald auch noch in vollen Zügen genossen werden konnte.


Ziemlich am Anfang fanden wir die erste Raupe - gut sie war dermaßen stark behaart, dass ihr Pelz beinahe als Winterfell durchging. Ein wenig später waren auch die ersten Knospen sichtbar, ein weiteres untrügerisches Zeichen, dass der Frühling unmittelbar vor der Türe steht.

Bis zur Sattelberg Alm blieb die Gruppe komplett, dann allerdings wurden drei Viertel magisch von der Sonnenterrasse der Alm angezogen, sodass die zweite Hälfte zum Gipfel mir alleine vorbehalten blieb. Über ein paar kleinere Steilstufen quer durch den Wald ging's dann über den Ostgrat entlang der Staatsgrenze zum Gipfel - wobei von Grat kann bei diesem runden Berg eigentlich keine Rede sein.


Über der Waldgrenze wurde es ein wenig windiger und die ersten Almrosen streckten ihre Äste durch die Schneedecke der Sonne entgegen.


Auf dem Gipfel angekommen und ein paar Fotos später beschloss ich mich erst wieder unten auf der Alm umzuziehen - der Wind war einfach zu kalt und Weichei wie ich bin hab ich mir einfach die dicke Jacke für die Abfahrt quer durch den Wald hinunter zur Sattelberg Alm angezogen. Die anderen hatten in der Zwischenzeit für ihr leibliches Wohl gesorgt und sich Gedanken über die Abendgestaltung gemacht - inspiriert vom Nachbartisch, wo Spinatknödel mit Butter und Parmesan verzehrt wurden. Nachdem ich auch mein Stück Kuchen gegessen und meinen Tee getrunken hatte fuhren wir zum Parkplatz ab. Jetzt machte sich der Frühling wirklich bemerkbar - der sulzige "Knochenbrecherschnee" erschwerte unsere Schwünge, wir kamen aber alle wohlbehalten unten an.

Sonntag, März 19, 2006

Schitour auf den Muttenkopf

Ein wunderschöner Tag, der 18.3.2006. Und so haben Andi und ich beschlossen auf den Muttenkopf zu gehen. Dieser Schitourenberg liegt im Süden des Obernbergtals und bietet eine wunderbare Aussicht.


Um kurz nach 9 Uhr sind wir vom Parkplatz aus über einen Rodelweg Richtung Kastenberg Alm aufgebrochen. Nach einer knappen Stunde über den langsam ansteigen Weg bog die Aufstiegsspur nach links in den Wald ab. Jetzt wurde es zum ersten Mal steil. Einige Spitzkehren später ließen wir das steile Gelände und die Waldgrenze hinter uns und fanden flache Hügel in einer wunderbaren Winterlandschaft vor. Im Hintergrund konnten wir den Gipfel schon erkennen - doch der war noch gute ein-einhalb Stunden entfernt.
Die Aufstiegsspur führte uns oberhalb der Schildköpfe vorbei am Kastnerberg bis zum Muttenjoch. Ein kurzes Steilstück später und wir konnten den Blick vom Joch ins Gschnitztal genießen - ein Ausblick von Serles bis zur Ilmspitze tat sich auf und die Vorfreude auf den Rundumblick vom Gipfel aus ließ uns sogleich die schwierigsten 200 Höhenmeter der Tour in Angriff nehmen.
Der Aufstieg vom Joch zum Gipfel ist steil und nur bei sicheren Verhältnissen ratsam - ein Ausrutscher führt zu einem weiten Absturz. Auch Lawinen könnten sich hier lösen.
Zum Glück für uns stimmten die Bedingungen und nach guten 20 Minuten beschwerlichen Aufstiegs standen wir am Gipfel und konnten den Blick von den Zillertaler Alpen im Osten mit dem markanten Olperer über den Wolfendorn, die Flatschspitze und das Tribulaunmassiv im Süden, die Stubaier Gletscher im Westen und vom Habicht über Serles bis zum Glungetzer im Norden genießen.
Die Abfahrt war trotz des schweren Schnees und des leichten Ziehens in den Oberschenkeln nicht allzu schwierig. Aufpassen musste man nur auf Steine und Bäume, die immer wieder aus dem Schnee herauskamen.

Trotz der frühlingshaften Temperaturen waren kaum Menschen am Weg, was diese Tour noch lohnenswerter machte.

Donnerstag, Februar 16, 2006

Herbst an der Donau


Ein schöner Herbsttag mit Klettern an der Donau.

Es war ein absoluter Genuß - die Kälte in den Nächten zeigte schon den Einzug des Winters - und dann ein solcher Nachmittag. Kurzärmlig, auf einer von der Sonne beschienenen Kletterwand. Eine Route hatte es mir wirklich angetan - Kathi's Pfeiler.
Nach einigen Versuchen hatte ich die Crux überwunden und war am Top des Pfeilers angelangt.

Mittwoch, Februar 15, 2006

Erster Eintrag

So, jetzt hab ich auch einen Blog - mal sehen, ob und wie regelmäßig ich da auch was reinschreibe.