Donnerstag, Juli 20, 2006

Patscherkofel mit dem Bike

Endlich - nach insgesamt 7 Anläufen letztes Jahr und einem Versuch heuer habe ich es geschafft, trocken auf den Gipfel des Patscherkofel zu radeln.

Los ging's an meinem ersten Urlaubstag, gleich in der Früh, weil der Wetterbericht Hitze vorhergesagt hat. Um halb acht habe ich mein Mountainbike aus dem Keller geholt und bin losgeradelt - über die "Jausenstation Bretterkeller" durch den Wald (irgendwie hab ich's noch nicht geschafft, einen wirklich befahrbaren Waldweg nach Igls zu finden) mit 2 Schiebepassagen - die Wurzeln waren einfach zu groß.

Von Igls ging's über den Winterwanderweg nach Patsch und weiter zur Patscher Alm.


Von Unterwegs hat man einen wunderbaren Ausblick in das Stubaital - nicht umsonst heißt die Gegend in Patsch "Gletscherblick".

Nach der Patscher Alm kommt ein flacheres Stück Weg, auf dem ich mich gut erholen konnte und halbwegs ausgeruht den Stich zur Hochmahd Alm in Angriff nehmen konnte. Lästig waren die neugierigen Kühe, die am Weg standen und auf irgendwas warteten. Sie machten keine Anstalten für so ein komisches Fahrrad auf die Seite zu gehen - nur gut zureden hat sie dann doch davon überzeugt, den Weg freizugeben.



Die Hochmahd Alm war schneller da als erwartet und die letzten Kehren auf das Patscherkofel-Schutzhaus stellten wieder das selbe Kuh-Problem dar.

Einige Aufforderungen und Höhenmeter später war ich bereits am letzten Abschnitt, dem Weg zum Gipfel. Gegen 10 bin ich oben angekommen, bei wunderschönem Sonnenschein, wenig Wind und - kein einziger Mensch weit und breit zu sehen. Nur die LKWs, die sich auf der Brennerautobahn stauen, Berge ringsherumg und ab und zu mal ein Vogel, der sich hier her verirrte.



Nach einem kurzen aber intensiven Sonnenbad, mindestens einem Liter Wasser und einem Riegel habe ich mich auf die Abfahrt vorbereitet - Handschuhe, Helm, Schuhe, Helm wieder aus, T-Shirt an, Helm wieder an und rein in die Clips.



1700 Meter hinunter zu fahren macht unglaublich Spass - die Abfahrt scheint kein Ende nehmen zu wollen. Es begegneten mir jetzt doch ein paar Wanderer und Biker, die sich allem Anschein nach der prallen Mittagssonne aussetzen wollten - naja, jeder wie er meint.

Mal sehen, ob meine Wetter-Pechsträhne jetzt zu Ende ist und ich beim nächsten Patscherkofelbesuch wieder trocken bleibe.

Montag, Juli 17, 2006

Rumer Spitze

Es gibt Leute, die meinen, als Innsbrucker muss man in seinem Leben einmal auf der Rumer Spitze gewesen sein. Ob dem wirklich so ist, sei einmal dahingestellt, aber die Tour ist auf jedenfall die Mühe Wert. Zur Zeit fährt ja die Gondel nicht auf's Hafelekar und somit ist der klassische Göthe-Steig-Zustieg eher die zweite Wahl.


Am Sonntag, den 17.7. sind Sebastian, Annemarie, Ali und ich mit unseren Mountainbikes hinauf zur Rumer Alm gefahren - und das um halb sieben in der Früh. Klar, damit gehen wir der Mittagshitze aus dem Weg. Nach einer gemütlichen Fahrt über die Forstwege haben wir die Fahrräder abgesperrt und sind Richtung Vintl Alm aufgebrochen. Die hatten wir auch bald erreicht und über den Steig auf's Kreuzjoch ging's dann weiter hinauf. Am Kreuzjoch selbst haben wir uns die Frage gestellt, ob sich der Gipfel noch ausgeht, weil der Ostgrat ziemlich steil, schroff und steinig nach oben zeigte - und die Gruppe vor uns den Berg abzutragen schien. Eine Steinlawine folgte der nächsten.



Mit gehörigem Respektabstand erklommen Annemarie und ich dann doch den Ostgrat, während Sebastian und Ali über die Pfeishütte zur Arzler Scharte wanderten. Wir wollten uns dort treffen und gemeinsam über die Schotterreisse herunterlaufen. Annemarie und ich erreichten nach einer 3/4 Stunde Kletterei den Gipfel und genossen unsere Jause und schauten ca. 500 Meter hinunter auf die Pfeishütte und versuchten, Sebastian und Ali zu erspähen. Aber wir konnten leider niemand erkennen und so vermuteten wir, dass die zwei es sich in der Sonne im Gastgarten gut gehen ließen.



Nach einer guten Stunde Gipfelpause ging's dann über den Westgrat hinunter zur Arzler Scharte. Die Kletterei war zwar nicht schwierig, aber sehr ausgesetzt und wir ließen uns entsprechend Zeit. Das Gelände verzeiht einfach keinen Fehltritt.

Sebastian und Ali warteten bereits auf uns und so ging's gleich weiter über den Steig in die Schotterreisse und wieder hinunter zur Rumer Alm.



Über die Mountainbikes waren wir alle sehr froh, denn weiter absteigen wäre sehr mühsam geworden - die Tachometer zeigten doch 22km von zu Hause zur Rumer Alm und wieder Retour. Wir konnten bis fast vor die Haustüre rollen, packten unsere Schwimmsachen und genossen den Rest vom Tag am Möserer See.

Dienstag, Juli 11, 2006

Meine erste Eiswand - Zuckerhütl

Letzten Sonntag war's soweit - ich konnte das erste Mal meine Steigeisen probieren. Andi und ich waren schon früh unterwegs und fuhren mit der ersten Gondel von der Mutterbergalm hinauf zum Schaufeljoch und gingen den "neuen" 2 Jahre alten Weg über Schneefelder, lockeres Geröll und hin und wieder auch mal festen Stein hin zum bZuckerhütl in den Stubauer Alpen. Nach ca. 2 Stunden kamen wir am Gletscher an und querten die schneebedeckten Zungen (natürlich angeseilt - Gletscherspalten können ja überall lauern) bis zum Einstieg in die Wand.



Dort zogen wir die Steigeisen an und gingen angeseilt weiter - d.h. wir kletterten, jeder mit 2 Pickeln und Steigeisen ausgerüstet die 100 Meter die Wand hinauf. Von dort ging's weiter über Geröll bis hinauf zum westlichen Gipfel des Zuckerhuts. Leider blieb uns der Überstieg über den Grat zum Hauptgipfel verwehrt - es lag zu viel Schnee und so kehrten wir um, bis wir auf die Normalroute auf den Zuckerhut gestoßen sind. Auf Grund der schon fortgeschrittenen Zeit und dem Unwillen 2000 Höhenmeter zu Fuß abzusteigen machten wir uns auf den Rückweg und erreichten doch noch eine Gondel, die uns wieder ins Tal brachte.


Auch wenn uns das Wetter nicht gerade mit überragender Fernsicht und Sonne bedachte, so war diese Tour ein unvergessliches Erlebnis - das erste Mal nur mit 2 Hacken und lockeren Steigeisen in einer Eiswand zu hängen ist ein unbeschreibliches Gefühl.

Mittwoch, Juli 05, 2006

Östlicher Feuerstein

Das Stubaital hat so seine Schätze zu bieten - kurz hinter Ranalt öffnet sich bei der Jausenstation Schangelair das Langental Richtung Süden auf ca. 1300m Höhe. Der Beginn ist eine Forststraße, die nach einer knappen halben Stunde auf der Bsuchalm endet. Von hier aus geht's über einen gemütlichen Almsteig ca. 1 1/2 Stunden auf die Nürnburger Hütte. Die ist sehr schön hergerichtet und man bekommt auch hervoragende Kuchen geboten.
Blick auf die Nürnburger Hütte

Es war gerade mal halb 9 als wir dort ankamen - allerdings hielten wir uns nicht allzu lange auf sondern machten uns gleich weiter auf den Weg wieder hinunter zum Bachbett und auf der anderen Talseite wieder hinauf über einen gesicherten Steig, der an manchen Stellen schon als Klettersteig durchgehen könnte.
Gletscherbach in Neandern vor einer Moräne

Nach dem die erste Steilstufe geschaft war eröffnete sich uns ein wunderschönes Hochtal - ein Gletscherbach, der sich durch satte grüne Wiesen seinen Weg bahnt und vom Schmelzwasser des Schnees und Gletschers gespeist wird. Nach ca. 2 Stunden haben wir das alte Zollhaus erreicht - und die ersten Menschen auf dieser Tour gesehen - Hüttenwanderer, die von der Bremerhütte über das Simmingjöchl auf die Nürnburgerhütte stiegen.
Murmeltier

Bei dem Zollhaus machten wir Rast und trafen ein Murmeltier, das sich verängstigt in ein Loch zwischen den Steinen verkrochen hatte. Nachdem es begriffen hatte, dass von uns keine Gefahr zu erwarten war beruhigte es sich ein bisschen. Wir suchten uns dann einen Platz zum Sitzen und sammelten unsere Kräfte für den Anstieg über den Gletscher. Das Gletschertor hatten wir bereits im Blickfeld.

Nach der 10-Minütigen Rast ging's weiter, ohne Steigeisen, da der Schnee auf dem Eis sehr gut hielt. Nachdem Andi bemerkt hatte, dass der Gletscher spaltig war, seilten wir uns vorsichtshalber an. Er schickte mich als Spaltenköder voraus, da ich keine Erfahrung mit Spaltenbergung hatte. Ich entdeckte noch eine weitere Spalte, bevor wir das erste Gletscherfeld überwandert hatten. Das Anseilen, der anstrengende und vorsichtige Aufstieg kostete uns allerdings zu viel Zeit und die Sonne fing an den Schnee richtig aufzuweichen. Ich brach ein paar mal bis über die Hüfte ein und so beschlossen wir das letzte Gletscherfeld nicht mehr zu queren. Wir standen auf einem Gipfel beim Pflerscher Hochjoch auf knapp 3200m und genossen den wunderschönen Ausblick über Gletscher, Steine, Täler, ...


Der Abstieg führte uns über die selbe Route wie der Aufstieg. Nach insgesamt 10h kamen wir wieder beim Auto an und waren froh, unsere Füße aus den Höhenschuhen schälen zu dürfen - auch die Fliegen in der Nähe hatten ihre Freude daran.
Nach einer kurzen Wäsche ging's dann wieder Richtung nach Hause ...