Samstag, Juli 21, 2007

Ausflug in die Dolomiten - Cinque Torri & Punta Fiames

Mein Onkel und ich reden schon lange von einer gemeinsamen Bergtour, alpinen Klettertour oder etwas in der Richtung und haben es endlich geschafft, in die Dolomiten zu fahren.

Anreise

Am Mittwoch Abend sind wir los - über die Brennerautobahn nach Brixen und ins Pustertal nach Sexten. Dort hat mein Onkel ein Zimmer reserviert - die Wegbeschreibung zum Quartier war "ein paar Serpentinen, ist aber nicht weit vom Dorf". Wir sind dann gegen halb neun in Sexten hungrig angekommen und das Schild "Pizzeria Erich" hat uns angelockt.

Es war viel los, viele Paare, Familien, ... sind für einen Tisch angestanden und wir erspähten 2 Barhocker und setzten uns dort hin. Die Wirtin, eine ausgesprochen aufmerksame und freundliche Frau (trotz des ganzen Stress') hat gemeint, wir könnten auch an der Bar eine Pizza bekommen und so hatten wir 10 Minuten später gute Pizze und ein Bier. Ein einheimischer Gast hat uns dann auch noch genauer beschrieben, wo denn der Ausserberg in Sexten ist und nach vielen Serpentinen, recht weit vom Ortskern haben wir dann den Bergbauernhof erreicht.



Das Zimmer war einfach eingerichtet, WC und Dusche am Gang aber alles sehr sauber und sehr freundliche Leute. Wir fragten gleich, ob wir schon um viertel nach sechs Frühstücken konnten, weil wir die Cinque Torri besteigen und den Tag ausnutzen wollten. Auf einem Bauernhof war das überhaupt kein Problem - der Arbeitstag fängt dort bereits um 5 Uhr an.

Cinque Torri

Am nächsten Tag fuhren wir nach Cortina d'Ampezzo und ein bisschen weiter südwestlich zu den Cinque Torri. Beeindruckende Türme, wobei es eigentlich nur mehr vier sind. Einer ist 2002 auf Grund natürlicher Erosion umgefallen.


Die Kletterei war sehr aufregend, vor allem eine Verschneidung ohne Zwischensicherungen. Ob die selbst gelegten Klemmkeile, Friends, Bandschlingen, ... auch wirklich einen Sturz halten, wollten weder mein Onkel noch ich ausprobieren. Aber so weit ist's gar nicht gekommen.



Nach einer Jause im hiesigen Refugio sind wir auf den Grande Torre, den mächtigsten der Türme geklettert. Die Kletterei hinauf war ein Genuss. Das Gipfelplateau, eine ca. 20qm große Felsplatte, war schnell erreicht.

Der Abseilhaken auf der anderen Seite des Plateaus war eine solide Eisenkette, und wir seilten uns gleich auf das Band unterhalb des Gipfels ab. Laut Tourenbeschreibung "Auf dem Band nach rechts (Osten) zum nächsten Abseilhaken und 20m in die Schlucht zwischen West- und Nordpfeiler abseilen" sind wir nach rechts (Osten) und fanden nur einen geschlagenen Haken, der sich mit den Fingern bewegen lies. Verdutzt schauten wir uns beide an - daran hätten wir uns nie und nimmer abgeseilt. Wir spähten noch um das Eck, fanden aber keinen weiteren Haken mehr. Vielleicht haben die in der Beschreibung ja das andere Rechts gemeint, obwohl Osten eigntlich eindeutig wäre.
Nach ein paar Metern Richtung anderes Rechts fanden wir einen stabilen Abseilhaken und ließen uns vorsichtig mal ein paar Meter hinab. Mein Onkel hat gemeint, das Seil würde bis zum Boden reichen und seilte weiter ab. Leider reichte das Seil nicht und er machte sich auf die Suche nach einem geeigneten Standplatz.

Ein massiver Felsblock, der sich mit 2 Bandschlingen umwickeln ließ, war unsere neue Abseilstelle. Jeder opferte eine Bandschlinge und zusammen mit meinem "Opferkarabiner" hatten wir unseren eigenen Abseilhaken gebaut. Diesmal konnten wir bis ganz hinunter abseilen und waren glücklich, wieder Boden unter den Füßen zu haben.


Wir gingen zum Auto und fuhren, verschwitzt und dreckig von der Kletterei, wieder in die Pizzeria Erich in Sexten.


Punta Fiames


Am nächsten Tag, wir bekamen wieder um 06:15 unser Frühstück, verabschiedeten wir uns von den Bauersleuten und fuhren wieder nach Cortina d'Ampezzo - diesmal aber zum Krankenhaus. Dort war nämlich der Parkplatz für den Zustieg zum Punta Fiames. Um acht Uhr morgens gingen wir dann los, dem beschriebenen Weg entlang zum Einstieg. Irgendwie hatten wir uns aber verlesen oder sonst eine Abzweigung zu früh genommen, jedenfalls benötigten wir für den Zustieg über 3 Stunden - mehr als doppelt so lang als angenommen. "Gut, der Berg wehrt sich" dachten wir uns und wollten jetzt erst recht hinauf.



Die Anseilstelle war dann wieder klar ersichtlich und die ersten Seillängen waren spannend, ausgesetzt, ohne Zwischensicherungen und trotzdem leicht zu bewältigen. In der Schlüsselseillänge, ca. in der Mitte der Wand, dürften wir aber etwas zu hoch gewesen sein, jedenfalls waren wir uns einig, dass die Kletterei mindestens im 5 Schwierigkeitsgrad war. Ein ausgesetzes Band entlang um eine Ecke herum in eine Verschneidung. Auch hier waren keine gebohrten oder geschlagenen Zwischensicherungen vorhanden, doch mit Keilen und Friends konnten wir uns einigermaßen absichern.

Richtig spannend war nur, dass wir keinen Standhaken gefunden haben - bislang waren immer gute, sichere Standhaken vorhanden. Da war uns klar, dass wir nicht exakt in der Route waren. Eine armdicke Latsche diente uns dann als Stand und wir kletterten weiter hinauf, links an einem überhängenden Dach vorbei. Da war wieder ein Standhaken und wir wieder in der Route. Ich habe davor nicht gewusst, wie viel Freude ein einfacher gebohrter Ring mitten in einer Felswand bereiten konnte.



Jetzt wurde die Kletterei wieder leichter, die Ausgesetztheit und die Höhe wurde aber auch mit jedem Blick in die Tiefe bewusst. Bis hinunter ins Tal war's ca. 700 Meter senkrecht hinab. Um halb 5 sind wir dann endlich beim Ausstieg der Kletterei angekommen und gingen hinauf zum Gipfel. Dort gönnten wir uns noch Studentenfutter, einen Apfel, Datteln und die letzten paar Schlucke Wasser. Der Abstieg über die Nordseite des Massivs war kein Problem mehr, durch eine Schutthalde ging's dann schnell wieder Richtung Krankenhaus bzw. Auto. Um kurz vor sieben Uhr sind wir dann angekommen und waren glücklich, die Tour geschafft zu haben.


In Cortina kauften wir dann noch ein bisschen Obst, viel zu trinken und Pane con Salame und genossen die Jause. Dann machten wir uns auf den Weg nach Innsbruck.

Ein kurzer Zwischenstopp am Toblacher See zum frisch machen brachte wieder Leben in unsere müden Körper und so kamen wir um kurz nach 9 in Innsbruck an.


Samstag, Februar 24, 2007

Grubenkopf

Im Süden des Obernberger Sees liegen sehr lohnende Tourenziele. Eines davon ist der Grubenkopf, der keine besonderen an den Tourengeher stellt. Oder etwa doch? Windfest sollte man sein, denn am Alpenhauptkamm weht meistens der Fön - so auch am 18. Februar.

Über einen kurzen Wald- und Wiesenabschnitt gelangt man vom Gasthof Waldesruh zum Obernberger See. Dem See entlang lässt es sich am besten im Langlaufstil gleiten. Bei der Abzweigung Richtung Südosten geht es dann kurz leicht bergauf und danach sofort wieder sehr eben durch ein wunderschönes Hochtal.


Über mehrere kleine Hügel gelangt man zum Anstieg des Grubenjochs - und hier machte sich der Föhn richtig bemerkbar. Die windgepresste Spur machte den Aufstieg nicht leichter, der böige Wind die Spitzkehren zu einem Balance-Akt. Am Joch angekommen entfaltete der Sturm seine wahre Kraft. Ingrid und ich legten uns weit nach vorne und ließen uns vom Wind tragen.

Die Abfahrt ging besser als vermutet - der hartgepresste Schnee ließ sich wie eine Kunstschneepiste befahren. Nur am See entlang mussten wir ein wenig schieben. Alles in allem ein vom Ausblick her eine sehr lohnende Tour.

Dienstag, Februar 20, 2007

Watzespitze

Mitte September hatte Andi die Idee, auf die Watzespitze zu klettern - es war warm und sonnig, also ideale Voraussetzungen diesen Berg zu besteigen.

Am 23. September war's soweit. Morgens habe ich den Rucksack gepackt: Klettergurt, Steigeisen, Pickel, Seil, warme Jacke, Verpflegung und es war eigentlich kein Platz mehr für irgendwas.
Vormittags bin ich noch schnell einkaufen gegangen und mit einer neuen DSR-Kamera nach Hause gekommen. Die musste natürlich auch noch in den Rucksack, der somit fast 20Kg wog und zum Bersten gefüllt war.

Gegen 1 sind wir dann ins Pitztal gefahren und beinahe im Stau steckengeblieben - die letzten Schafe wurden gerade von den Almen geholt. In Planggeroß ließen wir das Auto stehen und machten uns auf den Weg durch das Planggeroßtal auf die Kaunergrat Hütte.


Nach ein paar Stunden und ca. 1200m Aufstieg sind wir dann zum Sonnenuntergang auf der Hütte angekommen, die leider im Westen durch den Kaunergrat abgeschattet wird. Leider hat der Hüttenwirt 3 Tage vorher zugesperrt (ich find's immer noch unlogisch vor dem letzten schönen Wochenende den Hüttenbetrieb einzustellen) und Andi und ich bezogen 2 Betten im Winterraum.


Nach uns sind noch 2 Gruppen angekommen, die sich offensichtlich kannten und auf der Terasse vor der Hütte ihre Sachen auspackten - Kocher, Expeditionsschlafsäcke, Töpfe, Geschirr, ... die hatten Treckingrucksäcke & Gepäck mit, als ging's um eine Weltreise.
Um für den anstrengenden Aufstieg am nächsten Tag gerüstet zu sein gingen wir früh schlafen - um 9 war Licht aus.

Nach einer unruhigen Nacht packten Andi und ich kurz vor Sonnenaufgang unsere Rucksäcke und zogen Richtung Klettereinstieg los. Kurz vor dem Einstieg mussten wir ein Gletscherfeld queren - nicht allzu steil und mit Steinen und Geröll überzogen, aber doch nicht ganz einfach - vor allem so kurz nach dem Aufstehen und ohne Kaffee getrunken zu haben. Wir zogen unsere Steigeisen an und kurz vor dem Ende passierte es - ich verlor den Halt und rutschte das Feld hinunter - zum Glück vorbei an den größeren Steinen. Mit dem Pickel gelang es mir den Sturz zu bremsen und ich stieg dann die 50m wieder hinauf, geschockt vom Sturz und unsicher, ob die Steigeisen mich halten. Jedenfalls war ich hellwach.

Knapp nach Sonnenaufgang begannen wir mit der Kletterei - angeseilt über die ersten schwierigen Passagen des Ostgrates. Nach den ersten Seillängen gewöhnte ich mich an die alpine Kletterei mit dem schweren Rucksack und wir kamen ziemlich gut voran, sodass wir Dank Andis Orientierungssinn nach guten 4 Stunden so gegen 11 Uhr am Gipfel standen.

Wir stärkten uns kurz und genossen den Ausblick über das Pitztal und das Kaunertal und machten uns aber bald für den Abstieg über den Gletscher bereit. Nach ca. 20 Minuten erreichten wir die Abseilpiste hinunter auf den Gletscher, die wir noch als großen Spass empfanden. Am Gletscher angekommen schnallten wir uns unsere Steigeisen wieder an die Schuhe und folgten dem leicht abfallenden Becken vorbei an kleineren Spalten bis zum Gletscherbruch - wo mir das Herz in die Hose rutschte. Ein über 40° steiler, vereister Hang voller größerer und kleinerer Spalten lag vor uns und ich hatte keine Ahnung, wie ich da herunterkommen sollte. Der Schreck vom Rutscher am Morgen lag mir auch noch ein bisschen in den Gliedern und ich wollte mein Glück kein zweites Mal herausfordern.

Nach einer kurzen Besprechung beschlossen wir uns über den Gletscherbruch abzuseilen. Der erste Fixpunkt war ein großer Block, um den wir mit einer Rebschnur einen Abseilanker bauten. So gesichert konnten wir über die Spalten springen und fanden den Spass an der Sache wieder. Nach 4 Seillängen wurde der Gletscher wieder flacher und wir gingen wieder mit Steigeisen und Pickel weiter, bis wir die nächste Abseilstelle erreichten. Über eine steile Felsflanke ging's hinunter auf die Moräne. Auf einmal merkten wir beide, wie durstig wir waren - 2 Liter Flüssigkeit sind für so eine Tour einfach zu wenig. In der Ferne hörten wir Wasser fließen. Nach einer kurzen Suche fanden wir sauberes Wasser und tranken und füllten unsere Flaschen wieder an.


Danach ging's über die Moräne hinunter ins Planggeroßtal, mitten durch eine Gruppe von Steinböcken weiter Richtung Osten nach Planggeroß. An diesem Tag gingen wir fast 10h, mit den Pausen dazugerechnet waren wir 11h am Weg.
Müde und zufrieden setzten wir uns ins Auto und fuhren wieder nach Hause.

Montag, Februar 19, 2007

Hinterer Daunkopf

Heute möchte ich euch auf den Hinteren Daunkopf im Stubaital entführen. Der Start dieser Tour ist bei der Mutterbergalm, dem Parkplatz des Schigebiets. Über die Schiroute "Wilde Grube" gelangt man die ersten 400-500 Höhenmeter vorbei an der Ruderhofspitze bis zum Osthang des Vorderen Daunkopfes. Diesen steigt man mit ein paar Spitzkehren hinauf und lässt den Gipfel im Süden liegen. Ein wunderschönes Hochtal - die Glamergrube - eröffnet sich mit einem gewaltigen Blick zurück ins Stubaital.
Nach ca. 1km hat man die Qual der Wahl zwischen den 2 Aufstiegsvarianten.

Normalweg:


Der Normalweg führt über den Daunkopf-Ferner westlich des Vorderen Daunkopfs hinauf zum Daunkopfjöchl
und über den Südgrad hinauf zum Gipfel.
Das klingt alles recht einfach, doch als wir diese Tour gingen hingen dichte Wolken bis ca. 2900m und wir sahen kaum 20m voraus. Zum Glück ging eine Gruppe mit Harscheisen vor uns, an deren Spuren wir uns ein wenig orientieren konnten. Trotzdem verfehlten wir 2x die Aufstiegsrinne und mussten wieder absteigen, um in der Nachbarrinne unser Glück zu versuchen. Knapp unterhalb des Joches begann der Wind die Wolken zu verblasen, was einerseits den Blick auf blauen Himmel, die Sonne und den Gipfel frei legte, andererseits aber uns Zwang, unsere Überjacken anzuziehen.

Variante:


Bei sicheren Verhältnissen lohnt sich aber in der Glamergrube den nördlicheren Weg zu folgen und über eine steile Rinne zum Nordgrad des Daunkopfs aufzusteigen. Die Rinne hat ca. 40° Neigung und wir mussten uns im oberen Teil die Schi abschnallen. Über einen kurzen Grad gelangt man zum Weg, der normalerweise von der Ambergerhütte aus begangen wird. Über den Westgrad erreicht man schließlich den Gipfel.
Die Variante ist meiner Ansicht nach die schönere und alpinere Tour - der Nordgrad des Hinteren Daunkopfes ist ausgesetzter und bei Wind mit Schiern in der Hand nicht unbedingt leicht zu bewältigen. Dafür wird man aber mit einem wunderschönen Blick ins Sulztal belohnt.


Auf Grund der tristen Schneelage waren wir gezwungen über das Daunjoch Richtung Osten ins Schigebiet und über die Piste wieder zum Parkplatz abzufahren.
Die Ausblicke und Eindrücke entschädigen mehr als genug für die in Kauf genommenen Strapazen - der Blick vom Gipfel aus über den Sulztalferner auf die Wile Leck, die Kuhscheibe, den Wannenkogel weiter zum Schrankogel, Schrandele und Ruderhofspitze bei strahlendem Sonnenschein lassen mich sicherlich ein anderes Mal wiederkommen. Vielleicht nächste Saison mit mehr Schnee?

Donnerstag, Juli 20, 2006

Patscherkofel mit dem Bike

Endlich - nach insgesamt 7 Anläufen letztes Jahr und einem Versuch heuer habe ich es geschafft, trocken auf den Gipfel des Patscherkofel zu radeln.

Los ging's an meinem ersten Urlaubstag, gleich in der Früh, weil der Wetterbericht Hitze vorhergesagt hat. Um halb acht habe ich mein Mountainbike aus dem Keller geholt und bin losgeradelt - über die "Jausenstation Bretterkeller" durch den Wald (irgendwie hab ich's noch nicht geschafft, einen wirklich befahrbaren Waldweg nach Igls zu finden) mit 2 Schiebepassagen - die Wurzeln waren einfach zu groß.

Von Igls ging's über den Winterwanderweg nach Patsch und weiter zur Patscher Alm.


Von Unterwegs hat man einen wunderbaren Ausblick in das Stubaital - nicht umsonst heißt die Gegend in Patsch "Gletscherblick".

Nach der Patscher Alm kommt ein flacheres Stück Weg, auf dem ich mich gut erholen konnte und halbwegs ausgeruht den Stich zur Hochmahd Alm in Angriff nehmen konnte. Lästig waren die neugierigen Kühe, die am Weg standen und auf irgendwas warteten. Sie machten keine Anstalten für so ein komisches Fahrrad auf die Seite zu gehen - nur gut zureden hat sie dann doch davon überzeugt, den Weg freizugeben.



Die Hochmahd Alm war schneller da als erwartet und die letzten Kehren auf das Patscherkofel-Schutzhaus stellten wieder das selbe Kuh-Problem dar.

Einige Aufforderungen und Höhenmeter später war ich bereits am letzten Abschnitt, dem Weg zum Gipfel. Gegen 10 bin ich oben angekommen, bei wunderschönem Sonnenschein, wenig Wind und - kein einziger Mensch weit und breit zu sehen. Nur die LKWs, die sich auf der Brennerautobahn stauen, Berge ringsherumg und ab und zu mal ein Vogel, der sich hier her verirrte.



Nach einem kurzen aber intensiven Sonnenbad, mindestens einem Liter Wasser und einem Riegel habe ich mich auf die Abfahrt vorbereitet - Handschuhe, Helm, Schuhe, Helm wieder aus, T-Shirt an, Helm wieder an und rein in die Clips.



1700 Meter hinunter zu fahren macht unglaublich Spass - die Abfahrt scheint kein Ende nehmen zu wollen. Es begegneten mir jetzt doch ein paar Wanderer und Biker, die sich allem Anschein nach der prallen Mittagssonne aussetzen wollten - naja, jeder wie er meint.

Mal sehen, ob meine Wetter-Pechsträhne jetzt zu Ende ist und ich beim nächsten Patscherkofelbesuch wieder trocken bleibe.

Montag, Juli 17, 2006

Rumer Spitze

Es gibt Leute, die meinen, als Innsbrucker muss man in seinem Leben einmal auf der Rumer Spitze gewesen sein. Ob dem wirklich so ist, sei einmal dahingestellt, aber die Tour ist auf jedenfall die Mühe Wert. Zur Zeit fährt ja die Gondel nicht auf's Hafelekar und somit ist der klassische Göthe-Steig-Zustieg eher die zweite Wahl.


Am Sonntag, den 17.7. sind Sebastian, Annemarie, Ali und ich mit unseren Mountainbikes hinauf zur Rumer Alm gefahren - und das um halb sieben in der Früh. Klar, damit gehen wir der Mittagshitze aus dem Weg. Nach einer gemütlichen Fahrt über die Forstwege haben wir die Fahrräder abgesperrt und sind Richtung Vintl Alm aufgebrochen. Die hatten wir auch bald erreicht und über den Steig auf's Kreuzjoch ging's dann weiter hinauf. Am Kreuzjoch selbst haben wir uns die Frage gestellt, ob sich der Gipfel noch ausgeht, weil der Ostgrat ziemlich steil, schroff und steinig nach oben zeigte - und die Gruppe vor uns den Berg abzutragen schien. Eine Steinlawine folgte der nächsten.



Mit gehörigem Respektabstand erklommen Annemarie und ich dann doch den Ostgrat, während Sebastian und Ali über die Pfeishütte zur Arzler Scharte wanderten. Wir wollten uns dort treffen und gemeinsam über die Schotterreisse herunterlaufen. Annemarie und ich erreichten nach einer 3/4 Stunde Kletterei den Gipfel und genossen unsere Jause und schauten ca. 500 Meter hinunter auf die Pfeishütte und versuchten, Sebastian und Ali zu erspähen. Aber wir konnten leider niemand erkennen und so vermuteten wir, dass die zwei es sich in der Sonne im Gastgarten gut gehen ließen.



Nach einer guten Stunde Gipfelpause ging's dann über den Westgrat hinunter zur Arzler Scharte. Die Kletterei war zwar nicht schwierig, aber sehr ausgesetzt und wir ließen uns entsprechend Zeit. Das Gelände verzeiht einfach keinen Fehltritt.

Sebastian und Ali warteten bereits auf uns und so ging's gleich weiter über den Steig in die Schotterreisse und wieder hinunter zur Rumer Alm.



Über die Mountainbikes waren wir alle sehr froh, denn weiter absteigen wäre sehr mühsam geworden - die Tachometer zeigten doch 22km von zu Hause zur Rumer Alm und wieder Retour. Wir konnten bis fast vor die Haustüre rollen, packten unsere Schwimmsachen und genossen den Rest vom Tag am Möserer See.

Dienstag, Juli 11, 2006

Meine erste Eiswand - Zuckerhütl

Letzten Sonntag war's soweit - ich konnte das erste Mal meine Steigeisen probieren. Andi und ich waren schon früh unterwegs und fuhren mit der ersten Gondel von der Mutterbergalm hinauf zum Schaufeljoch und gingen den "neuen" 2 Jahre alten Weg über Schneefelder, lockeres Geröll und hin und wieder auch mal festen Stein hin zum bZuckerhütl in den Stubauer Alpen. Nach ca. 2 Stunden kamen wir am Gletscher an und querten die schneebedeckten Zungen (natürlich angeseilt - Gletscherspalten können ja überall lauern) bis zum Einstieg in die Wand.



Dort zogen wir die Steigeisen an und gingen angeseilt weiter - d.h. wir kletterten, jeder mit 2 Pickeln und Steigeisen ausgerüstet die 100 Meter die Wand hinauf. Von dort ging's weiter über Geröll bis hinauf zum westlichen Gipfel des Zuckerhuts. Leider blieb uns der Überstieg über den Grat zum Hauptgipfel verwehrt - es lag zu viel Schnee und so kehrten wir um, bis wir auf die Normalroute auf den Zuckerhut gestoßen sind. Auf Grund der schon fortgeschrittenen Zeit und dem Unwillen 2000 Höhenmeter zu Fuß abzusteigen machten wir uns auf den Rückweg und erreichten doch noch eine Gondel, die uns wieder ins Tal brachte.


Auch wenn uns das Wetter nicht gerade mit überragender Fernsicht und Sonne bedachte, so war diese Tour ein unvergessliches Erlebnis - das erste Mal nur mit 2 Hacken und lockeren Steigeisen in einer Eiswand zu hängen ist ein unbeschreibliches Gefühl.

Mittwoch, Juli 05, 2006

Östlicher Feuerstein

Das Stubaital hat so seine Schätze zu bieten - kurz hinter Ranalt öffnet sich bei der Jausenstation Schangelair das Langental Richtung Süden auf ca. 1300m Höhe. Der Beginn ist eine Forststraße, die nach einer knappen halben Stunde auf der Bsuchalm endet. Von hier aus geht's über einen gemütlichen Almsteig ca. 1 1/2 Stunden auf die Nürnburger Hütte. Die ist sehr schön hergerichtet und man bekommt auch hervoragende Kuchen geboten.
Blick auf die Nürnburger Hütte

Es war gerade mal halb 9 als wir dort ankamen - allerdings hielten wir uns nicht allzu lange auf sondern machten uns gleich weiter auf den Weg wieder hinunter zum Bachbett und auf der anderen Talseite wieder hinauf über einen gesicherten Steig, der an manchen Stellen schon als Klettersteig durchgehen könnte.
Gletscherbach in Neandern vor einer Moräne

Nach dem die erste Steilstufe geschaft war eröffnete sich uns ein wunderschönes Hochtal - ein Gletscherbach, der sich durch satte grüne Wiesen seinen Weg bahnt und vom Schmelzwasser des Schnees und Gletschers gespeist wird. Nach ca. 2 Stunden haben wir das alte Zollhaus erreicht - und die ersten Menschen auf dieser Tour gesehen - Hüttenwanderer, die von der Bremerhütte über das Simmingjöchl auf die Nürnburgerhütte stiegen.
Murmeltier

Bei dem Zollhaus machten wir Rast und trafen ein Murmeltier, das sich verängstigt in ein Loch zwischen den Steinen verkrochen hatte. Nachdem es begriffen hatte, dass von uns keine Gefahr zu erwarten war beruhigte es sich ein bisschen. Wir suchten uns dann einen Platz zum Sitzen und sammelten unsere Kräfte für den Anstieg über den Gletscher. Das Gletschertor hatten wir bereits im Blickfeld.

Nach der 10-Minütigen Rast ging's weiter, ohne Steigeisen, da der Schnee auf dem Eis sehr gut hielt. Nachdem Andi bemerkt hatte, dass der Gletscher spaltig war, seilten wir uns vorsichtshalber an. Er schickte mich als Spaltenköder voraus, da ich keine Erfahrung mit Spaltenbergung hatte. Ich entdeckte noch eine weitere Spalte, bevor wir das erste Gletscherfeld überwandert hatten. Das Anseilen, der anstrengende und vorsichtige Aufstieg kostete uns allerdings zu viel Zeit und die Sonne fing an den Schnee richtig aufzuweichen. Ich brach ein paar mal bis über die Hüfte ein und so beschlossen wir das letzte Gletscherfeld nicht mehr zu queren. Wir standen auf einem Gipfel beim Pflerscher Hochjoch auf knapp 3200m und genossen den wunderschönen Ausblick über Gletscher, Steine, Täler, ...


Der Abstieg führte uns über die selbe Route wie der Aufstieg. Nach insgesamt 10h kamen wir wieder beim Auto an und waren froh, unsere Füße aus den Höhenschuhen schälen zu dürfen - auch die Fliegen in der Nähe hatten ihre Freude daran.
Nach einer kurzen Wäsche ging's dann wieder Richtung nach Hause ... 

Mittwoch, Juni 14, 2006

Segeltörn Kornaten Mai 2006


Segeln ist Urlaub, da kann man sagen was man will. Als wir im Mai in Innsbruck bei Regen und stockdunkler Nacht den Bus beluden und Richtung Süden aufbrachen, glaubte niemand an den Sommer. Es war kalt, verregnet, kalt und eigentlich immer noch Winter.


Jedenfalls fuhren wir Richtung Zadar und kamen dann am Nachmittag des 20.5. in Sukosan (ca. 10km südlich von Zadar, Kroatien) an. Dort begutachteten wir unser Schiff Bobcat und erledigten den Papierkram. Hundemüde fielen wir kurz nach dem Essen in die Kojen und schliefen bis zum Frühstück durch.


Gleich danach ließen wir den Hafen hinter uns und segelten Richtung Süden nach Zlarin.

Dort angekommen gingen wir an Land. Ein wirklich schönes Fischerdorf in malerischer Landschaft. Nach einem Drink in einer Bar gingen wir wieder an Bord und Bernd kochte uns was feines. Paul und ich legten die Route für den nächsten Tag fest - zuerst zu den Krk'er Wasserfällen und dann eine lange Nachtfahrt bis Makarska, vorbei am Goldenen Horn, dem Blickfang der Kroatien-Werbung.

In der Früh wurden wir durch Geschirrgeklapper und Frühstücksvorbereitungen geweckt - und nach einem Morgenbad im Meer genossen wir dies auch ausgiebig - Eier mit Speck, Müsli, Brot, Marmelade, Käse, Wurst und Honig stand am Speiseplan.

Kurz danach ging's los Richtung Sibenik und einen Kanal entlang, bis wir zum Hafen nach Skradin. Dort mussten wir auf ein Boot des Nationalparks umsteigen und fuhren bis zu den Krk'er Wasserfällen - sehr sehenswert.

Nach dem Landausflug (der mit einem Bad in den Wasserfällen endete) ging's wieder zurück auf's Segelschiff. Wir suchten eine Bucht für das Abendessen und fanden diese auf der Insel Zirje. Dort bereiteten wir die Nachtfahrt vor, während Bernd uns wieder etwas Gutes kochte.

Nach einer langen Nacht kamen wir zum Goldenen Horn im Sonnenaufgang - ein bemerkenswerter Augenblick. Kurz darauf ereichten wir Makarska und legten das Boot an die Mole und uns in die Kojen. Nach kurzem, aber tiefen Schlaf gingen wir ein wenig an Land und sahen uns das Städtchen an.

Gegen frühen Nachmittag ging's dann weiter wieder Richtung Norden - nach Trogir. Ein kleines malerisches Städtchen direkt bei Split. Unterwegs hielten wir in einer Bucht auf der Insel Brac an - Badestopp.

Wie wir nach Trogir kamen zogen Wolken auf und das Wetter deutete an, dass ein Gewitter kommen würde. Nun ja, es kam auch, aber nicht bei uns. So gingen wir in ein Lokal und bestellten eine Fischplatte, die wirklich ausgezeichnet mundete.

Die Nacht schliefen alle gut - immer noch müde von der letzten. Am nächsten Tag ging's dann wieder nach Zirje, in die Bucht, in der wir schon zu Abend gegessen haben. Christian und ich schnorchelten und sahen alles mögliche Getier - von Fischen über Seeigel, Seesterne und -gurken und vereinzelt ein paar Quallen. Der Plan war, diese Nacht bis Ist, also ganz in den Norden der Kornaten zu fahren. Paul und ich legten wieder die Kurse fest und so fuhren wir diese Nacht entlang von Lichtfischern Richtung Norden. Gegen 5 ging die Sonne auf - ein sehenswertes Schauspiel. Etwas beunruhigend wirkte die Wolkenwalze über dem Festland. Normalerweise ein untrügerisches Sturmzeichen, aber wir erreichten Ist, bevor viel Wind aufkam.

Der Spaziergang auf den Hügel zu einer kleinen Kapelle tat uns allen gut und verschaffte uns einen wunderbaren Ausblick auf die Kornaten. Der erwartete Sturm kam auch nicht, sondern zog sich ins Landesinnere zurück. So konnten wir den ganzen Tag in und um Ist genießen.

Nach einer ruhigen Nacht, einem ausgiebigen Frühstück und kurzer Besprechung ging's wieder los. Ziel war eine Bucht im Süden von Dugi Otok - der langen Insel. Wunderbares Segelwetter und nach einigen Stunden segeln erreichten wir den Ankerplatz. Mit dem kleinen Schlauchboot ging's erst mal an Land. Leider waren wir knapp zu spät um den Sonnenaufgang von einem nahen Hügel aus zu beobachten. Nachdem alle wieder an Bord waren wurde erst mal gut gegessen (Bernd ließ niemand anderen zum Herd) und auch getrunken.


Am nächsten Morgen ging's wieder los - diesmal aber nur in den benachbarten Fjord. Dort legten wir an einer Boje an und fuhren wieder mit dem kleinen Gummiboot an Land. Über einen kleinen Hügel ging's zum Silbersee - dem Drehort des Karl May Films "Der Schatz am Silbersee". Über einen steileren Weg stiegen wir dann hinauf auf die Klippen und hatten einen sehr schönen Blick auf das Meer. Nach kurzer Pause ging's zurück auf's Boot und unter Segel weiter Richtung Süden. Wir mussten langsam schauen wieder zurück zum Heimathafen zu kommen, da wir ja das Boot zurückgeben mussten.

Dieser letzte Tag bescherte uns noch einige Segelstunden und wir kamen alle wohlbehalten und einiges an Segelerfahrung reicher wieder in Sukosan an. Die letzte Nacht an Bord verging auch viel zu schnell und am nächsten Tag fuhren wir wieder mit dem geliehenen Bus zurück in den Winter ...

Freitag, Mai 12, 2006

Mit dem Mountainbike auf die Seegrube

Einmal im Jahr muss es sein, die Tour von meiner Haustüre hinauf auf die Seegrube. Bis jetzt war's immer so, dass noch niemand mitfahren wollte. Vielleicht das nächste Jahr ...

Ich wählte die Route über Hötting zum Planötzenhof. Weiter geht's dann zum Höttinger Bild - wo sehr viele Spaziergänger und Radfahrer hinter jeder Kurve lauern und Hunde meinen, die runden Tretbewegungen seien perfekt um Beißreflexe zu üben. Den Gefahren entronnen geht's weiter über die nicht mehr existente Umbrüggler Alm hinauf zum Rastlboden.
Ab jetzt heißt's aufpassen, denn zu den Kollonnen an Mountainbikern gesellen sich Baustellenfahrzeuge hinzu, die die Baustelle für die neue Seilbahn hinauf zur Seegrube mit Material versorgen.
Ein paar Kurven später kommt dann die Abzweigung Richtung Bodensteiner Alm. Einfach diesem Weg folgen. Die Bodensteiner Alm ist nach ca. 15 Minuten Fahrt von dieser Abzweigung aus erreicht. Und von jetzt an wird's steil.
Das letzte Stück ist gleichzeitig das schwerste - steil und steinig. Verlagert man zu viel Gewicht nach vorne, damit das Vorderrad den Bodenkontakt behält rutscht man mit dem Hinterrad weg. Diese Serpentinen haben es in sich, allerdings ist das Gefühl auf dem Mäuerchen zu stehen und den Blick über Innsbruck zu genießen unbeschreiblich. Vor allem - jetzt geht's nur mehr abwärts.
Ganz Mutige können sich mit entsprechender Ausrüstung über die Trial-Strecke wagen - nur noch nicht jetzt. Momentan liegt noch zu viel Schnee und Schutt in der Strecke. Lawinen taten ihr übriges und rissen ein paar Begrenzungsbretter mit.
Der Weg über die Auffahrtsstrecke war mir aber steil genug. In den ersten Serpentinen rutschte mir in jeder Kurve mein Vorderrad - ich muss mich mal nach anderen Mänteln umsehen.

Nach zwei-einhalb Stunden bin ich wieder zu Hause angekommen und habe die Dusche genossen. Die Tour ist eigentlich nichts besonderes - vor allem der Hausberg der Innsbrucker ist sehr überlaufen. Zumindest bis zur Höttinger Alm. Und ziemlich einsam unterwegs ist man das Stück von der Bodensteiner Alm zur Seegrube.