Montag, Februar 19, 2007

Hinterer Daunkopf

Heute möchte ich euch auf den Hinteren Daunkopf im Stubaital entführen. Der Start dieser Tour ist bei der Mutterbergalm, dem Parkplatz des Schigebiets. Über die Schiroute "Wilde Grube" gelangt man die ersten 400-500 Höhenmeter vorbei an der Ruderhofspitze bis zum Osthang des Vorderen Daunkopfes. Diesen steigt man mit ein paar Spitzkehren hinauf und lässt den Gipfel im Süden liegen. Ein wunderschönes Hochtal - die Glamergrube - eröffnet sich mit einem gewaltigen Blick zurück ins Stubaital.
Nach ca. 1km hat man die Qual der Wahl zwischen den 2 Aufstiegsvarianten.

Normalweg:


Der Normalweg führt über den Daunkopf-Ferner westlich des Vorderen Daunkopfs hinauf zum Daunkopfjöchl
und über den Südgrad hinauf zum Gipfel.
Das klingt alles recht einfach, doch als wir diese Tour gingen hingen dichte Wolken bis ca. 2900m und wir sahen kaum 20m voraus. Zum Glück ging eine Gruppe mit Harscheisen vor uns, an deren Spuren wir uns ein wenig orientieren konnten. Trotzdem verfehlten wir 2x die Aufstiegsrinne und mussten wieder absteigen, um in der Nachbarrinne unser Glück zu versuchen. Knapp unterhalb des Joches begann der Wind die Wolken zu verblasen, was einerseits den Blick auf blauen Himmel, die Sonne und den Gipfel frei legte, andererseits aber uns Zwang, unsere Überjacken anzuziehen.

Variante:


Bei sicheren Verhältnissen lohnt sich aber in der Glamergrube den nördlicheren Weg zu folgen und über eine steile Rinne zum Nordgrad des Daunkopfs aufzusteigen. Die Rinne hat ca. 40° Neigung und wir mussten uns im oberen Teil die Schi abschnallen. Über einen kurzen Grad gelangt man zum Weg, der normalerweise von der Ambergerhütte aus begangen wird. Über den Westgrad erreicht man schließlich den Gipfel.
Die Variante ist meiner Ansicht nach die schönere und alpinere Tour - der Nordgrad des Hinteren Daunkopfes ist ausgesetzter und bei Wind mit Schiern in der Hand nicht unbedingt leicht zu bewältigen. Dafür wird man aber mit einem wunderschönen Blick ins Sulztal belohnt.


Auf Grund der tristen Schneelage waren wir gezwungen über das Daunjoch Richtung Osten ins Schigebiet und über die Piste wieder zum Parkplatz abzufahren.
Die Ausblicke und Eindrücke entschädigen mehr als genug für die in Kauf genommenen Strapazen - der Blick vom Gipfel aus über den Sulztalferner auf die Wile Leck, die Kuhscheibe, den Wannenkogel weiter zum Schrankogel, Schrandele und Ruderhofspitze bei strahlendem Sonnenschein lassen mich sicherlich ein anderes Mal wiederkommen. Vielleicht nächste Saison mit mehr Schnee?

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