Mittwoch, Juli 05, 2006

Östlicher Feuerstein

Das Stubaital hat so seine Schätze zu bieten - kurz hinter Ranalt öffnet sich bei der Jausenstation Schangelair das Langental Richtung Süden auf ca. 1300m Höhe. Der Beginn ist eine Forststraße, die nach einer knappen halben Stunde auf der Bsuchalm endet. Von hier aus geht's über einen gemütlichen Almsteig ca. 1 1/2 Stunden auf die Nürnburger Hütte. Die ist sehr schön hergerichtet und man bekommt auch hervoragende Kuchen geboten.
Blick auf die Nürnburger Hütte

Es war gerade mal halb 9 als wir dort ankamen - allerdings hielten wir uns nicht allzu lange auf sondern machten uns gleich weiter auf den Weg wieder hinunter zum Bachbett und auf der anderen Talseite wieder hinauf über einen gesicherten Steig, der an manchen Stellen schon als Klettersteig durchgehen könnte.
Gletscherbach in Neandern vor einer Moräne

Nach dem die erste Steilstufe geschaft war eröffnete sich uns ein wunderschönes Hochtal - ein Gletscherbach, der sich durch satte grüne Wiesen seinen Weg bahnt und vom Schmelzwasser des Schnees und Gletschers gespeist wird. Nach ca. 2 Stunden haben wir das alte Zollhaus erreicht - und die ersten Menschen auf dieser Tour gesehen - Hüttenwanderer, die von der Bremerhütte über das Simmingjöchl auf die Nürnburgerhütte stiegen.
Murmeltier

Bei dem Zollhaus machten wir Rast und trafen ein Murmeltier, das sich verängstigt in ein Loch zwischen den Steinen verkrochen hatte. Nachdem es begriffen hatte, dass von uns keine Gefahr zu erwarten war beruhigte es sich ein bisschen. Wir suchten uns dann einen Platz zum Sitzen und sammelten unsere Kräfte für den Anstieg über den Gletscher. Das Gletschertor hatten wir bereits im Blickfeld.

Nach der 10-Minütigen Rast ging's weiter, ohne Steigeisen, da der Schnee auf dem Eis sehr gut hielt. Nachdem Andi bemerkt hatte, dass der Gletscher spaltig war, seilten wir uns vorsichtshalber an. Er schickte mich als Spaltenköder voraus, da ich keine Erfahrung mit Spaltenbergung hatte. Ich entdeckte noch eine weitere Spalte, bevor wir das erste Gletscherfeld überwandert hatten. Das Anseilen, der anstrengende und vorsichtige Aufstieg kostete uns allerdings zu viel Zeit und die Sonne fing an den Schnee richtig aufzuweichen. Ich brach ein paar mal bis über die Hüfte ein und so beschlossen wir das letzte Gletscherfeld nicht mehr zu queren. Wir standen auf einem Gipfel beim Pflerscher Hochjoch auf knapp 3200m und genossen den wunderschönen Ausblick über Gletscher, Steine, Täler, ...


Der Abstieg führte uns über die selbe Route wie der Aufstieg. Nach insgesamt 10h kamen wir wieder beim Auto an und waren froh, unsere Füße aus den Höhenschuhen schälen zu dürfen - auch die Fliegen in der Nähe hatten ihre Freude daran.
Nach einer kurzen Wäsche ging's dann wieder Richtung nach Hause ... 

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